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Sind E-Autos wintertauglich?

Autofahren im Winter? Eigentlich kein Problem, auch wenn es manchmal ein wenig mehr Vorbereitung braucht. Aber wie wirken sich die kalten Temperaturen auf Reichweite und Ladezeiten von E-Autos aus?

Lesedauer

3 min

Datum

15.01.2022

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Immer wieder hört man, ein Elektroauto sei nicht wintertauglich. Was ist dran an dem Mythos? Dazu muss man zunächst wissen, dass ein Elektroauto theoretisch wintertauglicher ist als ein typischer Diesel. Letzterer lässt sich nur bis etwa minus 25 Grad nutzen, wohingegen bei einem Stromer erst bei etwa minus 40 Grad Schluss ist. Diese theoretische Untergrenze dürfte für die meisten Anwendungsgebiete aber eine untergeordnete Rolle spielen.


Wichtiger sind im Alltag Themen wie Reichweite, Ladezeiten und vor allem die Frage, ob die benötigte Heizleistung im Auto den Akku belastet. Dass man mit einem Elektroauto im Winter etwas anders umgehen sollte als mit einem Verbrenner, liegt auf der Hand. Mit diesen einfachen Tricks steht dem winterlichen Roadtrip im Stromer aber nichts im Weg:

Wichtige Fragen zum E-Auto im Winter

Wer schon einmal mit einem EV bei kälteren Temperaturen unterwegs war, kennt das Problem: Die Reichweite im Winter ist geringer als im Sommer. Doch warum ist das so? Ganz einfach: Kälte erhöht die Innendichte der Batterien, wodurch daraus weniger Energie entnommen werden kann. Für konstante Leistung des Elektromotors muss die Batterie also erst erwärmt werden. Und das kostet Reichweite. Gleiches gilt für Sitz- und Lenkradheizung. Ein Lichtblick aber bleibt: Da die Heizung eines Elektroautos nicht erst auf die Abwärme des Motors warten muss, wird ein Elektroauto schneller warm als ein Verbrenner. Zudem lassen sich die meisten Elektroautos per App vorheizen, man spart sich also lästiges Enteisen oder den Griff an ein eiskaltes Lenkrad. Um unterwegs die Reichweite zu schonen, lohnt es sich, Energieverbraucher wie etwa die Heizung nur dann zu benutzen, wenn man sie braucht – und nicht zu überheizen.

Ein kalter Akku hat noch eine weitere Tücke: Der Ladevorgang dauert etwas länger als bei idealen Temperaturen von ca. 20 Grad Celsius. Ähnlich wie bei einem Smartphone muss man also etwas mehr Zeit einkalkulieren. Zügiger geht das Ganze, wenn Schnell-Ladungen nur nach längeren Fahrten und bei noch warmem Akku durchgeführt werden. Ansonsten empfiehlt es sich, das Auto über Nacht und mit noch ausreichend Restkapazität zu laden. Bei vielen Elektroautos kann man zudem das Akku-Management mit einem Timer einstellen, sodass erst aufgeladen wird, bevor man losfährt. Das spart zwar keine Zeit, verschafft aber einen kleinen Reichweitenvorteil.

Ein Mythos der sich hartnäckig hält: Komme ich mit meinem E-Auto in einen Stau, wird der Akku so schnell leer, dass ich Gefahr laufe, im Auto zu erfrieren. Doch an diesem Gerücht ist nichts dran. Tatsächlich hält sich auch bei eingeschalteter Heizung der Verbrauch eines E-Autos stark in Grenzen. Einen längeren Stau zu überstehen, ist überhaupt kein Problem und mit den meisten Fahrzeugen wird es erst bei Staus mit Wartezeiten von über einem Tag frostig. Der nächste Stau kann also kommen – und gegen Langeweile helfen unsere Playlists!

Fazit

Fest steht: Niemand wird mit seinem E-Auto im Winter aus heiterem Himmel liegenbleiben, denn ein E-Auto ist auch in der kalten Jahreszeit äußerst zuverlässig. Mit ein paar Tricks und Kniffen fällt die Elektromobilität im Winter aber erheblich leichter.